Wieder im Leben

Ich bin wieder da. Zurück aus der Dunkelheit, der dröhnenden Stille. Wieder da. Wieder bei dir. Es ist unbeschreiblich, wieder zu leben. Ich kann fühlen und fühle mich wach. Ich kann sehen, sehe die Welt, sehe dich. Ich kann spüren, spüre die Schwingungen und schwinge mit. Es ist vorbei. Ich nehme wieder am Leben teil,„Wieder im Leben“ weiterlesen

Vom Bootfahren und Bergsteigen

Nach so langer depressiver Phase wieder an Land zu gehen, ist wie ein großes Wunder. Ich lege an, gehe von Bord und staune. Staune über die Farben, die Freiheit, die Leichtigkeit, die mich erfüllt. Ich genieße die Ankunft in meinem Heimathafen und zelebriere sie mit meinen Lieben. So vieles ändert sich für mich jetzt. Es„Vom Bootfahren und Bergsteigen“ weiterlesen

Landgang

Vorsichtig, voll kindlicher Neugier, betrete ich das Festland. Nach erneuter langer Reise habe ich endlich meinen Heimathafen wiedergefunden.  Eine ruhelose Fahrt liegt hinter mir, durch eine dunkle Welt. Die Wellen schlugen oft so hoch, warfen mich zurück, warfen mich um. Sie überschwemmten auch meine Begleiter, die immer meinen Kompass im Blick behielten, um mich nicht„Landgang“ weiterlesen

Von der dröhnenden Stille

Jedes Geräusch ist mir zu laut. Als könnte ich jede Schallwelle einzeln wahrnehmen, als suchte sie sich den Weg durch mein Ohr in meinen Kopf und von dort dröhnend in meinen ganzen Körper. So fühlt es sich an. Jedes Geräusch durchdringt mich. Auch Sprache fühlt sich manchmal so an. Dann vibrieren die Worte in mir„Von der dröhnenden Stille“ weiterlesen

Auf Rundfahrt im Heimathafen

Ohne mich fahren wir ans Meer. Ich stehe am Wasser. Es ist windig, fast stürmisch. Aber die Sonne scheint. Die vielen Menschen, die an mir vorbeigehen, sind wach und fröhlich, sind lebendig und bewegen sich kraftvoll. Ich versuche, in mich hineinzuhorchen, suche eine Reaktion auf das gewaltige Panorama, das sich mir hier bietet. Alles, was„Auf Rundfahrt im Heimathafen“ weiterlesen

Von Schubladen und Psychiatrie

Die Behandlung erkrankter Menschen steht im klinischen Alltag eines Arztes im Mittelpunkt. Patienten suchen aufgrund ihres Leidensdrucks ärztlichen Rat. Sie schildern ihre subjektiven Symptome, aus deren Gesamtheit der Arzt eine Verdachtsdiagnose erstellt und diese mittels zumeist technischer oder laborchemischer Diagnostik objektiviert und sichert. In der Psychiatrie weicht der medizinische Alltag davon entscheidend ab: Viele Patienten„Von Schubladen und Psychiatrie“ weiterlesen

Von gelichteten Ankern

Wenn jemand mich fragt, wie es mir geht, sage ich „gut“. Doch ich bin nicht sicher, ob es stimmt. Wenn jemand mich fragt, wie ich mich fühle, antworte ich „weiß ich nicht“. Denn ich fühle nichts. Dass man während einer depressiven Phase traurig ist, trifft häufig gar nicht zu. Ich fühle in depressiven Episoden nichts,„Von gelichteten Ankern“ weiterlesen

Von Gewalt und Psychiatrie

Gewalt spielt im Alltag der Psychiatrie eine Rolle. Eine Rolle, die Aufmerksamkeit und noch viel mehr Kontrolle oder gar Überwachung braucht. Wie viel Gewalt muss sein? Lässt sich vielleicht nicht verhindern? Wie viel Gewalt kann und muss verhindert werden? Häufiges Aufnahme-Szenario in der Akutpsychiatrie auf einer geschützten Station ist die Aufnahme hoch erregter und in„Von Gewalt und Psychiatrie“ weiterlesen

Unsichtbare sehen

Unter dem Hashtag „Wir halten zusammen“ und „Zusammen gegen Corona“ wird über alle Kanäle sozialer und informativer Medien zu altgedienten Tugenden aufgerufen. Gegenseitige Rücksichtnahme, die Übernahme von Verantwortung füreinander und gar eigenständige Umsichtigkeit erleben eine Renaissance. Die Corona-Krise bringt uns näher zusammen. Trotz „social distancing“ wächst die soziale Bindung. Menschen halten sich an Hygiene- und„Unsichtbare sehen“ weiterlesen

Gedanken einer mutigen Frau

Auch sie hat die Perspektive gewechselt. Wurde von den Dämonen der Depression in die Dunkelheit gezogen. Eine sonst so starke Frau, mitten im Leben stehend, mutig, hilfsbereit, Ankerplatz für so viele Menschen, hat ihren eigenen sicheren Hafen verlassen müssen. Nun sucht sie den Rückweg. Die Sonne scheint. Die alten Fischerboote schaukeln gleichmäßig im Hafenbecken. Das„Gedanken einer mutigen Frau“ weiterlesen