Wieder im Leben

Ich bin wieder da. Zurück aus der Dunkelheit, der dröhnenden Stille. Wieder da. Wieder bei dir. Es ist unbeschreiblich, wieder zu leben. Ich kann fühlen und fühle mich wach. Ich kann sehen, sehe die Welt, sehe dich. Ich kann spüren, spüre die Schwingungen und schwinge mit. Es ist vorbei. Ich nehme wieder am Leben teil,„Wieder im Leben“ weiterlesen

Vom Bootfahren und Bergsteigen

Nach so langer depressiver Phase wieder an Land zu gehen, ist wie ein großes Wunder. Ich lege an, gehe von Bord und staune. Staune über die Farben, die Freiheit, die Leichtigkeit, die mich erfüllt. Ich genieße die Ankunft in meinem Heimathafen und zelebriere sie mit meinen Lieben. So vieles ändert sich für mich jetzt. Es„Vom Bootfahren und Bergsteigen“ weiterlesen

Auf Rundfahrt im Heimathafen

Ohne mich fahren wir ans Meer. Ich stehe am Wasser. Es ist windig, fast stürmisch. Aber die Sonne scheint. Die vielen Menschen, die an mir vorbeigehen, sind wach und fröhlich, sind lebendig und bewegen sich kraftvoll. Ich versuche, in mich hineinzuhorchen, suche eine Reaktion auf das gewaltige Panorama, das sich mir hier bietet. Alles, was„Auf Rundfahrt im Heimathafen“ weiterlesen

Von gelichteten Ankern

Wenn jemand mich fragt, wie es mir geht, sage ich „gut“. Doch ich bin nicht sicher, ob es stimmt. Wenn jemand mich fragt, wie ich mich fühle, antworte ich „weiß ich nicht“. Denn ich fühle nichts. Dass man während einer depressiven Phase traurig ist, trifft häufig gar nicht zu. Ich fühle in depressiven Episoden nichts,„Von gelichteten Ankern“ weiterlesen

Gedanken einer mutigen Frau

Auch sie hat die Perspektive gewechselt. Wurde von den Dämonen der Depression in die Dunkelheit gezogen. Eine sonst so starke Frau, mitten im Leben stehend, mutig, hilfsbereit, Ankerplatz für so viele Menschen, hat ihren eigenen sicheren Hafen verlassen müssen. Nun sucht sie den Rückweg. Die Sonne scheint. Die alten Fischerboote schaukeln gleichmäßig im Hafenbecken. Das„Gedanken einer mutigen Frau“ weiterlesen

Von Krankheit und Psychiatrie

Ich bin Psychiaterin. Und ich bin psychiatrisch krank. Ob sich das gut verträgt, werde ich oft gefragt. Ob sich psychiatrische Erkrankungen mit irgendeinem Beruf, – mit irgendeinem Aspekt alltäglichen Lebens – vertragen, frage ich. Meine Erkrankung heißt rezidivierende depressive Störung und schlich sich während meines Studiums in mein Leben. Seitdem begleitet sie mich, bedroht mich,„Von Krankheit und Psychiatrie“ weiterlesen

Von der Rückkehr

Es gibt wohl kaum ein Thema, über das so oft gesprochen wird, wie über das Wetter. Man sagt, weil es alle Menschen betrifft. Es betrifft einen jeden, macht vielleicht auch betroffen, schränkt manchmal ein, schlägt einem umgangssprachlich auf’s Gemüt. Aus der Perspektive depressiv erkrankter Menschen ist das Wetter ein hilfreicher Maßstab für das eigene Empfinden„Von der Rückkehr“ weiterlesen

Von regungsloser Bewegung

Eine Treibjagd bei absoluter Bewegungslosigkeit. Stillstand bei innerer Raserei. Wie gelähmt liege ich hier, habe das Gefühl, mich nicht bewegen zu können. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, überrunden sich selbst. Als würden unzählige kleine Truppen durch ihn jagen, so fühlt sich mein Körper an. Als wollten sie mich zur Bewegung drängen, mich antreiben. Doch„Von regungsloser Bewegung“ weiterlesen

Vom Verlust des inneren Erlebens

Ich habe die Perspektive gewechselt. Vor Monaten schon und ich finde den Rückweg nicht mehr. Nun stehe ich neben mir, beobachte mich von außen und sehe mir im Alltag zu, als spielte ich in einem Film mit. Mir fehlt der Zugang zu meinem Inneren, sodass ich meine Gefühle nur kognitiv erahnen, mir erschließen, sie den„Vom Verlust des inneren Erlebens“ weiterlesen